Dichterpaar
Brückner-Kühner

Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner (beide 1921-1996) sind nicht nur Stifter und für das literarische Profil der Region Nordhessen/Kassel von großer Wichtigkeit, sie stellen in der Geschichte schreibender Paare auch eine Ausnahmeerscheinung dar.

Kulturen des Komischen

Humor, der Komisches künstlerisch ausgezeichnet hervorbringt, ist einer der drei Gegenstandsbereiche der Stiftung Brückner-Kühner, die zusammen mit der Stadt Kassel seit 1985 jährlich den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor vergibt.

Sprachkunst

Bestimmte Formen von Literatur und Sprachkunst sind wichtig, ohne dass sie vom breiten Geschmack profitieren könnten. Daher haben sie Unterstützung besonders nötig. Das betrifft insbesondere innovative Formen der zeitgenössischen Dichtung, für die sich die Stiftung Brückner-Kühner einsetzt.

Preisträger

Foto Joachim Meyerhoff

Joachim Meyerhoff (2024)

Der Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur Joachim Meyerhoff erhält im Jahr 2024 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Die Preisverleihung wird am 9. März 2024 im Kasseler Rathaus statfinden. Die Laudatio hält der Regisseur Jan Bosse.

Gerhard Henschel (2023)

Gerhard Henschel erhält im Jahr 2023 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Die von Stiftung Brückner-Kühner und Stadt Kassel vergebene Auszeichnung ehrt einen hervorragenden Autor der deutschsprachiger Hochkomik mit breitem Œuvre. Die Preisverleihung wird am 6. Mai 2023 im Kasseler Rathaus vorgenommen.

Foto Noemi Somalvico

Noemi Somalvico (2023)

Noemi Somalvico erhält im Jahr 2023 den Förderpreis Komische Literatur.  Die Schweizer Autorin, Jahrgang 1994, wurde von ihrem Verlag Voland & Quist vorgeschlagen und setzte sich unter den Einreichungen von gut 40 Verlagen durch. Der Preis wird am 6. Mai 2023 im Kasseler Rathaus gemeinsam mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor vergeben.

Anaïs Meier (2022)

Die schweizerische Schriftstellerin Anaïs Meier, Jahrgang 1984, erhält im Jahr 2022 den Förderpreis Komische Literatur. Knapp 30 Verlage hatten Vorschläge eingereicht.

Aktuell

30.11.: Eröffnung des HÖR.SPIEL Museums im Palais Bellevue

30.11.: Eröffnung des HÖR.SPIEL Museums im Palais Bellevue

Motiv HÖR.SPIEL Museum

 

Eröffnung
Do. 30.11.23, 18 Uhr, Palais Bellevue, Remise

Begrüßung: Carola Metz, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Kassel
Dr. Friedrich W. Block, Stiftung Brückner-Kühner
Heikedine Körting im Gespräch mit Sandra Keck
Live-Hörspiel-Szene mit Heikedine Körting und Schülerinnen des
Friedrichsgymnasiums aus „Die drei ??? und der schwarze Skorpion“

Sa. 2.12.23, 11 Uhr, und So. 3.12., 15 Uhr: Familienführungen

So. 3.12.23, 16 Uhr: „Die drei ??? und der seltsame Wecker“
Gemeinsames Hörspiel-Hören bei Heiß- und Kaltgetränken

Ausblick: Do. 25.1.24, 19 Uhr: Live-Hörspiel
„Sherlock Holmes – Die drei Giebel“ mit Anja Dorrer, Bernd Hölscher, Thomas Hof, Valeska Weber (Stimmen), Olaf Pyras (Livesounds und Musik); Regie: Patrizia Schuster

Öffnungszeiten des HÖR.SPIEL Museums
Samstag und Sonntag, 11 bis 16 Uhr,
wochentags Führungen für Gruppen nach Vereinbarung, ggf. verbunden mit einer Führung durch das Spohr Museum / Terminvereinbarung per E-Mail bellevue@brueckner-kuehner.de oder Telefon 0561 24304.

Palais Bellevue: Schöne Aussicht 2, 34117 Kassel

Pressebilder gibt es hier >>>

Das Projekt wird freundlich vom Kulturamt der Stadt Kassel gefördert.


Zu HÖR.SPIEL Museum und begleitenden Veranstaltungen

100 Jahre Radio: Zu diesem Jubiläum hat die Stiftung Brückner-Kühner ab Dezember das kleine „HÖR.SPIEL Museum“ ins Palais Bellevue eingeladen. Entwickelt wurde es vor drei Jahren von der Schauspielerin und Regisseurin Sandra Keck zusammen mit Heikedine Körting, erfolgreiche Produzentin der Serie „Die drei ???“. Kinder und Erwachsene können hier in die Welt der Hörspiele eintauchen. Vier Stationen laden zum Mitspielen ein: In der Geräusche-Werkstatt prasselnden Regen erzeugen, einen Stummfilm vertonen, erraten, wer sich hinter bekannten Stimmen aus „TKKG“ oder „Fünf Freunde“ verbirgt, oder sogar sein eigenes kleines Hörspiel aufnehmen – all das kann hier ausprobiert werden, egal ob beim Kindergeburtstag, als Klassen- oder Familienausflug. Exponate aus dem Körting-Kabinett, den in 40 Jahren von Heikedine Körting gesammelten Hörspiel-Schätzen, ergänzen die Ausstellung.

Das HÖR.SPIEL Museum wurde 2020 nach langen Vorplanungen realisiert und im Sommer 2021 auf dem Kultur Gut Hasselburg (bei Neustadt in Holstein) eröffnet. An der Entwicklung beteiligt war neben Sandra Keck und Heikedine Körting auch Constantin Stahlberg, dessen Stahlberg-Stiftung das Projekt finanziert hat und auch Eignerin des Kultur Guts ist. Auf dem Kultur Gut Hasselburg gibt es inzwischen eine andere Nutzungsausrichtung, sodass das HÖR.SPIEL Museum nun nach Kassel eingeladen werden konnte.

Zur Eröffnung des HÖR.SPIEL Museums werden Sandra Keck und Heikedine Körting Einblicke in das Projekt und auch die Hörspiel-Arbeit von Heikedine Körting geben. Heikedine Körting ist mit mehr als 2.000 Hörspielen und über 180 Gold- und Platinplatten die erfolgreichste Hörspielproduzentin der Welt. Die „Hörspielkönigin“ wird zudem mit Schülerinnen des Kasseler Friedrichsgymnasiums eine kurze Live-Hörspielszene präsentieren. Am ersten Öffnungswochenende gibt es Familienführungen und auch ein gemeinsames Hörspielhören: Auf dem Programm steht das Hörspiel „Die drei ??? und der seltsame Wecker“, das für „Die drei ???“-Fans Kult ist und in dem die Stimme von Heikedine Körting einen beeindruckenden Auftritt hat. Am 25. Januar, 19 Uhr, gibt es die Premiere des Live-Hörspiels „Sherlock Holmes – Die drei Giebel“ in der Regie von Patrizia Schuster mit Anja Dorrer, Bernd Hölscher, Thomas Hof, Valeska Weber (Stimmen) und Olaf Pyras (Livesounds und Musik). Es folgen zwei weitere Aufführungen und weitere begleitende Programmpunkte sind in Vorbereitung.

 

Kostenbeitrag
Ausstellungsbesuch, sowie am Eröffnungswochenende Familienführungen und Hörspiel-Hören frei, Spenden erbeten
Führungen werktags auf Anfrage
Live-Hörspiel: 14,00 € / erm.: 7,00€ / Vorverkauf ab 4.12. in der Stadtbibliothek Kassel


Heikedine Körting,
1945 in Thalbürgel bei Jena geboren, hat wie keine andere das deutsche Kinder- und Jugendhörspiel der vergangenen 50 Jahre geprägt. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Hamburg und Genf stieß Heikedine Körting 1969 zum Musik- und Hörspiellabel EUROPA. „Hanni und Nanni“ wurde 1972 zu ihrer erste Erfolgsserie, bei der sie bis heute Regie führt. Ab Ende der 1970er Jahre ging es dann Schlag auf Schlag: mit „Fünf Freunde“ (1978), „Die drei ???“ (1979) und „TKKG“ (1981) starteten drei der erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendhörspielserien. Bereits 1985 erhielt sie einen ersten Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde als Deutschlands erfolgreichste Hörspielproduzentin.

Sandra Keck,
1967 in Cuxhaven geboren, ist Schauspielerin, Regisseurin, Autorin, Sängerin und Projektentwicklerin. Seit 1990 ist sie Ensemblemitglied des Hamburger Ohnsorg-Theaters, dem sie inzwischen als neue Aufsichtsratsvorsitzende einen Modernisierungskurs ermöglicht hat. 1996 war sie Mitbegründerin der Pyrmonter Theater Companie. Für ihr plattdeutsches Mundarttheater wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

10.12.: Sechs aus 138 ungehaltenen Reden ungehaltener Frauen im Rathaus Kassel

Die Stadt Kassel und die Stiftung Brückner-Kühner laden herzlich am Sonntag, 10.12.2023, 17 Uhr, zu einem Abend mit »Ungehaltenen Reden ungehaltener Frauen«. Bereits zum dritten Mal haben die Stiftung Brückner-Kühner und der Verlag S. Fischer Theater & Medien ungehaltene Frauen dazu aufgerufen, ungehaltene Reden einzureichen. Aus 138 Einreichungen wurden im Oktober 2023 von einer Jury sechs Reden ausgewählt, die von ihren Rednerinnen am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte und Geburtstag der Schriftstellerin Christine Brückner, gehalten werden. Die Veranstaltung wird auch hier über die Startseite von <ungehalten.net> gestreamt.

Ungehaltene Reden
Michèle Métail, Lasalle (Frankreich)
Rameza Monir, Fritzlar
Anne Sicking, Frankfurt am Main
Sandra Meyer, Ludwigsburg
Christina Adomako, Mettmann
Cara Platte, Leipzig

Begrüßung
Nicole Maisch, Bürgermeistern der Stadt Kassel
Anne Janz, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration
Friederike Emmerling, Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Brückner-Kühner und Leiterin von S. Fischer Theater und Medien

Musikalisches Zwischenspiel
Trio Grandezza:
Anne Ringborg – Fagott
Constanze Betzl – Flöte
Christine Weghoff – Akkordeon

Anmeldung:
Wir bitten um eine verbindliche persönliche Anmeldung mit Angabe unter Angabe der Kontaktdaten bis zum 7.12.2023; bevorzugt per E-Mail unter protokoll@kassel.de, sonst per Telefon unter 0561 7871277.
Einlass ist am 10.12.2023 ab 16.30 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

Der 10. Dezember ist der Geburtstag der Schriftstellerin Christine Brückner (1921-1996), die mit ihrem Buch „Wenn du geredet hättest, Desdemona“ die Idee zu diesem Projekt lieferte, und es ist der Internationale Tag der Menschenrechte. Auf der Plattform ungehalten.net werden auch alle eingesandten Videos veröffentlicht, deren Rednerinnen einer Veröffentlichung zugestimmt haben. Unser Medienpartner hr2-kultur wird die Reden außerdem im Januar im Radio senden, und 29 der Einreichungen werden der Anthologie „Aber jetzt ist Schluss“ zu Beginn des kommenden Jahres von S. Fischer herausgegeben. Neue ungehaltene Reden des Jahres 2022 erschienen bei S. Fischer unter dem Titel „Sag jetzt nichts, lass mich zu Ende reden“.

„Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ ist ein Projekt von Stiftung Brückner-Kühner und S. Fischer Theater und Medien in Zusammenarbeit mit der Stadt Kassel, dem Archiv der deutschen Frauenbewegung und dem Hessischen Rundfunk (hr2-kultur). Es wurde in diesem Jahr freundlich gefördert vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und dem Kulturamt der Stadt Kassel. Auch im Jahr 2024 soll es wieder eine Ausschreibung geben.

Offenes Dichterhaus am 4. Dezember 2023

Foto: Ivan Fíla

Am Montag, dem 4. Dezember, ist das Dichterhaus Brückner-Kühner wieder in der Zeit von 15 bis 18 Uhr ohne Voranmeldung geöffnet. Mitglieder des Freundeskreises Brückner-Kühner betreuen die Besucher und geben Einblicke in Leben und Wirken des Schriftstellerpaares Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner.

Darüber hinaus kann ein Besuch des Dichterhauses, verbunden mit einer Führung, wie bisher jederzeit per Telefon oder E-Mail verabredet werden.

Das Dichterhaus Brückner-Kühner liegt in der Gartenstadt Auefeld und war seit Mitte der sechziger Jahre der Wohn-, Lebens- und Arbeitsmittelpunkt des Schriftstellerpaares Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner (beide 1921–1996). Bis zu ihrem Tod lebten und arbeiteten die beiden Dichter in diesem bescheidenen Häuschen. Hier entstanden die Poenichen-Romane der Kasseler Ehrenbürgerin wie auch die humoristische Prosa und Lyrik ihres Mannes. Die Wohnräume sind weitgehend unverändert geblieben und wirken, auch durch Christine Brückners Beschreibungen, als authentischer Ort des literarischen Lebens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Dichterhaus Brückner-Kühner
Hans-Böckler-Straße 5, 34121 Kassel
(Tram 5 / 6, RT 5 , Bus 25 / 500
Haltestelle: Heinrich-Heine-Straße, Fußweg 500m)

100 Jahre Loriot

Loriot mit Christine Brückner, Otto Heinrich Kühner und Hans Eichel

Preisverleihung 1985 an Loriot mit Otto Heinrich Kühner, Christine Brückner, und Oberbürgermeister Hans Eichel

Am 12. November 2023 wäre Bernhard-Viktor von Bülow alias Loriot 100 Jahre alt geworden. Am 6. November 1985 nahm Loriot im Kasseler Rathaus den erstmals vergebenen Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor entgegen. Mit dem Jahrhunderthumoristen also nahmen der Preis und die Stiftung ihren Anfang. Seither wird der Preis  jährlich verliehen – das nächste Mal, am 9. März 2024, an den Schriftsteller und Schauspieler Joachim Meyerhoff. Und ohne Loriot und den Preis gäbe es heute auch nicht das Kasseler Komik-Kolloquium oder die Kasseler Humorforschung und ihre Schriftenreihe Kulturen des Komischen . Dankbar schauen wir auf das Leben dieses großen Sprachkünstlers und erinnern, was der ebenfalls legendäre Philosoph Odo Marquard (1928–2015) damals in seiner Laudatio „Loriot lauréat“ über den Preisträger und seinen grotesken Humor mitteilte:

„Gerade wir modernen Menschen – hochindividuell und eigennäsig – sind und bleiben stets, mehr (und anders) als uns lieb ist, einer wie der andere, also gleich: Denn wir haben alle Knollennasen. Aber wir können das zugleich – lachend – akzeptieren, denn erst die Knollennasen machen uns menschlich. Die Spezies des heutigen Menschen heißt, biologisch korrekt, homo sapiens sapiens. Dieses „sapiens“, offiziell „weise“, kommt vom lateinischen sapere: schnüffelndes Schmecken, also Gaumen und – großzügig übersetzt – Nase haben. […] Und es ist so sehr menschlich, daß selbst noch im Wahlspruch der Aufklärung „sapere aude!“ implizit auch dieses steckt: mehr Knollennase wagen! D.h. mehr auf die menschliche Endlichkeit achten. Denn die Knollennase ist das Resultat menschlicher Hinfälligkeit und ist – gerade in der modernen Welt der scheinbaren menschlichen Souveränitäten – ein Attribut menschlicher Endlichkeit.
So ist Loriots „heile Welt“ eine Welt mit doppeltem Boden und mit Falltür; doch wenn sie sich öffnet, stürzt man nicht in Bodenlose, sondern gerade ins Menschliche. Darüber zu lachen: Das ist grotesker Humor à la Loriot.“

Loriot und Evelyn Hamann

Loriot und Evelyn Hamann auf dem Sofa während der Preisverleihung

4.11.: Buchpräsentation: Victoria Feshchuk „182 Tage“

Lesung und Gespräch von und mit Victoria Feshchuk sowie der Übersetzerin Ganna Gnedkova

Samstag, 4. November 2023 / 18 Uhr
Kunsttempel / Friedrich-Ebert-Straße 177, 34119 Kassel

Eine Veranstaltung von Stiftung Brückner-Kühner und Kunsttempel in Kooperation mit dem Verein Gefangenes Wort und dem Verlag Jenior.

Illustration aus "182 Tage"

„182 Tage“ – Illustration von Iryna Sazhynska

Die ukrainische Dichterin und Übersetzerin Victoria Feshchuk lebt seit Juli 2022 im Dichterhaus Brückner-Kühner als Stipendiatin des Programms „Hafen der Zuflucht Hessen“. In Kassel beendete sie ihr in Kyjiw am Tag der Kriegseskalation begonnenes Tagebuch-Gedicht „182 Tage“. Das Langgedicht wurde von Ganna Gnedkova ins Deutsche übertragen, von Iryna Sazhynska illustriert und ist nun als Buch im Kasseler Jenior Verlag erschienen.

Zur Buchpräsentation im Kunsttempel lesen Victoria Feshchuk und Ganna Gnedkova Passagen des Tagebuch-Gedichts im Wechsel auf Ukrainisch und Deutsch. Im Gespräch erläutern sie die Entstehung des Gedichts sowie die Eigenheiten seiner Übersetzung. Darüber hinaus bieten sie einen Einblick in Tendenzen der zeitgenössischen ukrainischen Lyrik.

Die Buchpräsentation findet im Rahmen der aktuellen Ausstellung „THIS IS IT statt, die noch bis 19. November Sprachkunst von Arnold Dreyblatt, Federico Federici und Nauka Kirschner zeigt. Kurator Friederich Block führt im Anschluss an die Buchpräsentation durch die Ausstellung.

Victoria Feshchuks Tagebuch-Gedicht dokumentiert 182 Tage im Leben der Autorin vom 24.2. bis 24.8.2022, also vom ersten Tag der Eskalation des Krieges bis zum Unabhängigkeitstag der Ukraine. Der Krieg brach bereits vor Beginn des Gedichts aus und dauert auch noch nach seinem Ende an. Der Krieg im Gedicht ist ein Teil der Umwelt, des Alltags, der Träume und Gefühle sowohl der Dichterin selbst als auch ihrer lyrischen Heldinnen und Helden. Der Text wurde an folgenden Orten verfasst: Kyjiw – Luzk – Demydiwka – Kyjiw – Lwiw (Ukraine) – Przemyśl (Polen) – Demydiwka – Kyjiw (Ukraine) – Kassel (Deutschland).

Victoria Feshchuk, Jahrgang 1996, ist Dichterin und Übersetzerin und stammt aus der Region Riwne, Ukraine. Sie arbeitet als Redakteurin für Sonderprojekte bei Chytomo — einem ukrainischen Medium mit Spezialisierung auf Literatur und die Verlagswelt. Sie studierte in Kyjiw (Ukraine) und Krakau (Polen) und übersetzt Gedichte aus dem Polnischen und Englischen. Sie ist Stipendiatin von „Gefangenes Wort“ und Stiftung Brückner-Kühner im Programm „Hafen der Zuflucht Hessen“. Victoria Feshchuks Gedichte wurden ins Deutsche, Englische, Polnische und Slowakische übersetzt.

Ganna Gnedkova, 1992 in Kyjiw geboren, ist Wissenschaftlerin, Buchkritikerin, Journalistin, Schullehrerin. Seit 2016 übersetzt sie Belletristik und Sachbücher vom Englischen und Deutschen ins Ukrainische und umgekehrt. Sie ist Ansprechperson des Medienzentrums der Ukrainischen Community in Wien. 2023 erschien der von ihr herausgegebene Essayband „Ukraine mon amour“ im Passagen Verlag.

Die Veranstaltung wird freundlich vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie dem Kulturamt der Stadt Kassel gefördert.

12.–29.10.: „Klimaterroristen“ Foto-Ausstellung zum Unwort des Jahres

12.–29.10.: „Klimaterroristen“ Foto-Ausstellung zum Unwort des Jahres

Foto-Ausstellung zum Unwort des Jahres 2022

Palais Bellevue | Schöne Aussicht 2, 34117 Kassel

Öffnungszeiten:
Mi., Fr., Sa., So.: 10 bis 16 Uhr
Di., Do.: 10 bis 19 Uhr

Der Eintritt zu Ausstellungen und Veranstaltungen ist frei

Ausstellungseröffnung
12.10., 18 Uhr, Remise, mit
Dr. Sven Schoeller, Oberbürgermeister der Stadt Kassel
Prof. Dr. Ute Clement, Präsidentin der Universität Kassel
Dr. Friedrich W. Block, Stiftung Brückner-Kühner
Prof. Dr. David Römer, Universität Kassel
Stefan Daub, Unwort-Bilder e.V.

Zur Ausstellung

Seit bald zwei Jahrzehnten entstehen Ausstellungen zum Unwort des Jahres. Für die neun Fotograf:innen aus Darmstadt galt es auch diesmal, das Unwort ideenreich in fotografische Visualisierungen zu übersetzen. Die großformatigen Leuchtkästen sind nun auf Initiative von Prof. Dr. David Römer (Universität Kassel, Germanistik) und eingeladen von der Stiftung Brückner-Kühner erstmals in Kassel im Palais Bellevue zu sehen. Ein Rahmenprogramm und Führungen durch die Künstler:innen begleiten die Ausstellung.

Schon das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm verzeichnet den Begriff ‚Unwort‘ als „böses, beleidigendes, verletzendes, verwerfliches“ Wort. Demnach ist ein Unwort in seiner Bedeutung unangemessen. Dies beschreibt im Wesentlichen, was auch die Jury zum Unwort des Jahres, deren Mitglied Prof. Römer ist, darunter versteht. Unwörter existieren nicht an sich. „Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache“ (Ludwig Wittgenstein): Sprachliche Ausdrücke werden also dadurch zu Unwörtern, dass sie von Sprecher:innen entweder gedankenlos oder mit kritikwürdigen Intentionen verwendet werden. Die Kritik am Gebrauch von Unwörtern zielt auf die Sensibilisierung für diskriminierende, irreführende oder menschenunwürdige Redeweisen. Das Unwort des Jahres ist eine zivilgesellschaftliche, sprachkritische Aktion, die in Deutschland 1991 ins Leben gerufen wurde.

Fotograf:innen

Stefan Daub, Nouki Ehlers, Julia Essl, Albrecht Haag, Jens Mangelsen, Sebastian Reimold, Jens Steingässer, Rahel Welsen, Andreas Zierhut

Eine Veranstaltung von: Stiftung Brückner-Kühner, Prof. Dr. David Römer und Unwort-Bilder e.V.

Mit freundlicher Unterstützung von: Kasseler Sparkasse, Universität Kassel, Kulturamt der Stadt Kassel, Climate Thinking

Veranstaltungsprogramm im Palais Bellevue

Do. 12.10., 18 Uhr, Remise: Ausstellungseröffnung

Mi. 18.10., 18 Uhr, Erdgeschoss: Führung durch Fotograf:innen
19 Uhr: Podiumsdiskussion „Terror für das Klima?“
In Kooperation mit Climate Thinking (Universität Kassel). Mit Ernst Hörmann (Letzte Generation), Prof. Dr. Martin Reisigl (Mitglied der Unwort-Jury), Dr. Andreas Gutmann (Universität Kassel, Just Transitions), Dr. Raphael Döhn (Universität Kassel, Systematische Theologie)

Do. 19.10., 16 Uhr: Führung durch Fotograf:innen

Do. 26.10., 18 Uhr: Führung durch Fotograf:innen
19 Uhr: Vortrag Prof. Dr. Constanze Spieß (Sprecherin der Unwort-Jury):
„Von ‚ausländerfrei‘ bis ‚Klimaterroristen‘ — Unwörter im öffentlichen Diskurs“

So. 29.10., 13 Uhr: Führung durch Fotograf:innen
14 Uhr: Vortrag Prof. Dr. David Römer: „Unwort des Jahres — Sprachkritik zwischen Diskurssensibilisierung und Shitstorm.“

Fotos: Stefan Daub

Fotos: Julia Essl

Fotos: Rahel Welsen

 

Joachim Meyerhoff erhält 2024 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor

Der Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur Joachim Meyerhoff erhält im Jahr 2024 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Die Auszeichnung, gemeinsam vergeben von Stiftung Brückner-Kühner und Stadt Kassel, ehrt Joachim Meyerhoff für seine im Humor gründende und das Leben feiernde Erzählkunst. Die Preisverleihung wird am 9. März 2024 im Kasseler Rathaus stattfinden. Die Laudatio hält der Regisseur Jan Bosse.

Wer den gleichzeitig auf Vorschlag von Verlagen vergebenen „Förderpreis Komische Literatur“ erhält, wird im Laufe des Herbstes bekannt gegeben; hier läuft der Auswahlprozess aus den Vorschlägen von 42 Verlagen noch. Die Kasseler Sparkasse unterstützt den Preis großzügig; die Firma Hübner stiftet die Preisskulptur.

Weitere Information gibt es >>> hier.

Neu: „Komik der Lüste. Ergebnisse des Kasseler Komik-Kolloquiums

Komik der Lüste. Ergebnisse des Kasseler Komik-Kolloquiums
Herausgegeben von Nils Jablonski, Friedrich W. Block und Lutz Ellrich
Kulturen des Komischen, Band 10
Bielefeld: Aisthesis 2023, 528 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 38 €

Kulinarik und Sexualität sind biologisch, individuell und sozial von existenzieller Bedeutung. Als Ensemble zahlreicher kultureller Praktiken bedienen sie menschliche Bedürfnisse in ver-schiedenen Spannungsfeldern wie Obsession und Tabu, Verführung und Verbot, Freiheit und Zwang, Macht und Unterdrückung, Wollen und Können. Vor diesem Hintergrund untersuchen die Beiträge des Bandes die spezifische, sich historisch und diskursiv wandelnde Komik der Lüste, die Eros, Sex und Erotik sowie dem Essen, Trinken und Schwelgen in lukullischen Genüssen eigen ist. Dabei zeigt sich, dass komische Darstellungen und gezielte Akte subversiver Komisierung von Kulinarik und Sexualität die Auflösung habitualisierter, standardisierter und routinemäßiger Einstellungen, Automatismen oder bewusster Handlungsweisen leisten können.

20 Beiträge, die auf zwei Tagungen im Rahmen des Kasseler Komik-Kolloquiums zurückgehen, untersuchen Filme, Serien und TV-Comedies, Late-Night-Shows und Stand-up-Comedy, Comics als Hefte und Reihen, literarische Texte (Gedichte, Dramen, Erzählprosa, Kolumnen, Manifeste) sowie Witz-Sammlungen, computerlinguistische Korpora und ein ganzes Online-Wörterbuch. Diese mediale Diversität spiegelt die interdisziplinäre Vielfalt des Bandes: Im Zeichen der Komik- und Humorforschung treten literaturwissenschaftliche, linguistische und soziologische mit film-, medienkulturwissenschaftlichen und anthropologischen Ansätzen in wechselseitigen Austausch und den Dialog mit literarischen Reflexionen über die Komik der Lüste, u.a. von Nora Gomringer, Katja Lange-Müller, Stefanie Sargnagel und Michalis Pichler.

Ungehaltene Reden von 138 ungehaltenen Frauen

Die Stiftung Brückner-Kühner und der Verlag S. Fischer Theater und Medien haben im Jahr 2023 zum dritten Mal Frauen im deutschsprachigen Raum eingeladen, sich mit einer ungehaltenen Rede zu bewerben, um als eine von sechs Rednerinnen am 10. Dezember 2023 das Wort ergreifen zu können. Die Veranstalter sind überwältigt, dass dieses Jahr 138 Frauen und damit noch einmal deutlich mehr als in den vorangegangenen Jahren, eine Rede eingereicht haben, und sind dankbar für Kreativität, Mut und Engagement, die daraus sprechen.

Die sechs Reden, die die Jury nun auswählen wird, werden im Kasseler Rathaus vor Publikum gehalten und vom Hessischen Rundfunk aufgezeichnet und gesendet. Der 10. Dezember ist der Tag der Menschenrechte sowie Geburtstag der Schriftstellerin Christine Brückner (1921-1996), auf deren 1983 erschienenen Bestseller „Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ die Idee zu diesem Projekt zurückgeht.

Der Verlag S. Fischer wird die sechs ausgewählten sowie weitere Reden im Frühjahr 2024 zum dritten Mal als  Anthologie unter dem Titel: „Aber jetzt ist Schluss! Neue ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ veröffentlichen. Bereits in den vergangenen zwei Jahren wurden jeweils die neuen ungehaltene Reden ungehaltener Frauen bei S. Fischer publiziert. („Neue ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“, Neue Rundschau 2022/1; „Sag jetzt nichts, lass mich zu Ende reden! Neue ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“, S. Fischer Verlag, 2023).

Die Jury tagt mehrfach ab der letzten Septemberwoche. Danach werden die sechs Rednerinnen bekannt gegeben, die nach Kassel eingeladen werden.

Der hessische Rundfunk berichtet über Victoria Feshchuk

Seit Juli 2022 lebt die ukrainische Dichterin Victoria Feshchuk als Stipendiatin des Programms „Hafen der Zuflucht Hessen“ im Dichterhaus Brückner-Kühner. Der Hessische Rundfunk hat sie und ihre iranische Kollegin Sahar Ajdamsani porträtiert. Beide Autorinnen sind Gäste des in Gießen ansässigen Vereins Gefangenes Wort, der das Programm im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst realisiert.

Dichterhaus Brückner-Kühner

 

Öffnungszeiten:

jeden 1. Montag im Monat, 15 bis 18 Uhr.

Führungen:

wochentags nach Terminabsprache.

Eintritt:

Der Besuch (inklusive Führung) kostet 5 Euro.

Anmeldungen

bitte telefonisch über 0561/24304 oder per Email an post[at]brueckner-kuehner.de.

Das ist der erste Titel

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Das ist der zweite Titel

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