Christine Brückner

Christine Brückner wurde am 10. Dezember 1921 als Tochter des Pfarrers Carl Emde und dessen Frau Clotilde in Schmillinghausen bei Arolsen geboren. Von 1934 an lebte sie in Kassel bis zur Zerstörung eines Großteils der Stadt im Oktober 1943. Sie war kriegsdienstverpflichtet und machte zwischendurch ihr Abitur. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Bibliothekarin nahm sie das Studium der Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Psychologie auf. Von 1948 bis 1958 war sie mit dem Keramikkünstler Werner Brückner verheiratet. In dieser Zeit erfolgten häufige Berufs- und Ortswechsel. 1960 kam sie wieder nach Kassel und lebte dort ab 1967 mit ihrem zweiten Mann, dem Schriftsteller Otto Heinrich Kühner. 1954 erhielt sie für ihren ersten Roman „Ehe die Spuren verwehen“ den ersten Preis eines Romanwettbewerbs des Bertelsmann-Verlags. Seitdem war sie hauptberufliche Schriftstellerin. Große Erfolge feierte Christine Brückner mit der „Poenichen-Trilogie“ (1975-1985) und den Theatermonologen „Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ (1983). Von 1980 bis 1984 war sie Vizepräsidentin des deutschen PEN. 1982 wurde sie mit der Goethe-Plakette des Landes Hessen ausgezeichnet, 1990 mit dem Hessischen Verdienstorden, 1991 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 1996 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz. Die Ehrenbürgerin der Stadt Kassel verstarb am 21.12.1996 und liegt gemeinsam mit ihrem Mann auf dem Friedhof von Schmillinghausen begraben.

Werke

Soweit nicht anders verzeichnet, sind die Werke im Ullstein-Verlag (Berlin) erschienen.

  • Ehe die Spuren verwehen. Roman. Gütersloh: Bertelsmann 1954.
  • Katharina und der Zaungast. Roman. Gütersloh: Bertelsmann 1957.
  • Kleine Spiele für große Leute. Gütersloh: Bertelsmann 1957.
  • Botschaften der Liebe in deutschen Gedichten des 20. Jahrhunderts. Hrsg. v. Christine Brückner. Frankfurt a.M.: Propyläen: 1960.
  • Ein Frühling im Tessin. Roman. 1960.
  • Die Zeit danach. Roman. 1961.
  • An mein Kind. Deutsche Gedichte des 20. Jahrhunderts. Hrsg. v. Christine Brückner. 1962.
  • Bella Vista und andere Erzählungen. 1963.
  • Letztes Jahr auf Ischia. Roman. 1964.
  • Der Kokon. Roman. 1966.
  • Alexander der Kleine. Eine heitere Erzählung. München: Rudolf Schneider 1966.
  • Das glückliche Buch der a.p. Roman. 1970.
  • A brother for Momoko. London: The Bodley Head 1970 (Kinderbuch); dt.: Ein Bruder für Momoko. Hanau: Hans Peters 1981.
  • Wie Sommer und Winter. Roman. Reutlingen: Ensslin & Laiblin 1971 (Jugendbuch).
  • Überlebensgeschichten. 1973.
  • Momoko und Chibi. Hanau: Hans Peters 1974 (Kinderbuch).
  • Die Weltreise der Ameise. Reutlingen: Ensslin & Laiblin 1974 (Kinderbuch).
  • Jauche und Levkojen. Roman. 1975.
  • Die Mädchen aus meiner Klasse. Roman. 1975.
  • Nirgendwo ist Poenichen. Roman. 1977.
  • Erfahren und erwandert (mit Otto Heinrich Kühner). Berlin: Propyläen 1979.
  • Momoko ist krank. Hanau: Hans Peters 1979 (Kinderbuch).
  • Mal mir ein Haus (mit Otto Heinrich Kühner). Hanau: Hans Peters 1980 (Kinderbuch).
  • Mein schwarzes Sofa. Aufzeichnungen. 1981.
  • Das eine sein, das andere lieben. Roman. 1981.
  • Momoko und der Vogel. Hanau: Hans Peters 1982 (Kinderbuch).
  • Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen. Hamburg: Hoffmann und Campe 1983.
  • Lachen um nicht zu weinen. Ein Lesebuch. Sankt Augustin: Hans Richarz 1984.
  • Juist. Ein Lesebuch. 1984.
  • Was ist schon ein Jahr. Frühe Erzählungen. 1984.
  • Die Quints. Roman. 1985.
  • Lesezeit. Eine persönliche Anthologie. Hrsg. v. Christine Brückner. 1986.
  • Deine Bilder. Meine Worte (mit Otto Heinrich Kühner). Berlin: Propyläen 1986.
  • Hat der Mensch Wurzeln. Autobiographische Texte. Hrsg. v. Gunther Tietz. 1988.
  • Die letzte Strophe. Roman. 1989.
  • Die Stunde des Rebhuhns. Aufzeichnungen. 1991.
  • Lieber alter Freund. Briefe. Stuttgart: Edition Johannes Kühn 1992.
  • Weitere ungehaltene Reden. Baunatal: Hessen Druck 1995.
  • Früher oder später. Roman. 1994.
  • Ständiger Wohnsitz. Kasseler Notizen. Hrsg. und mit einem Nachwort versehen v. Friedrich W. Block. 1998.
  • Ich will Dich den Sommer lehren. Briefe aus vierzig Jahren. (Gem. mit Otto Heinrich Kühner.) Hrsg. und mit einem Vorwort versehen von Friedrich W. Block. Berlin: Ullstein 2003.

Im Ullstein-Verlag ist eine 20bändige Werkausgabe erschienen, darin neu:

  • Werk und Leben. Mit Beiträgen von Walter Pape, Gunther Tietz, Otto Heinrich Kühner und Sigrid Bauschinger. 1994
  • Die Bürgerinnen von Calais. Schauspiele, Hörspiele. Hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Walter Hinck. 1997.
  • Briefe von c.b. An Verleger, Freunde und Leser. Hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Anselm Maler. 1999.