Lesung
23.10.2025
19.30 Uhr
Palais Bellevue
Schöne Aussicht 2, 34117 Kassel

Franzobel kommt nach Kassel! Der Schriftsteller Franzobel, der 1998 den Litertaurpreis für grotesken Humor erhielt, liest am Donnerstag, 23. Oktober 2025, um 19.30 im Palais Bellevue! Nach »Das Floß der Medusa« und »Die Eroberung Amerikas« erzählt Franzobel in »Hundert Wörter für Schnee« die abenteuerliche Geschichte der Eroberung des Nordpols.

Im Herbst 1897 bringt der US-amerikanische Entdecker und Abenteurer Robert Peary sechs Inughuit, so der Name der im Norden Grönlands lebenden Menschen, auf einem Dampfschiff nach New York. Untersucht sollen sie werden, vor allem aber ausgestellt und hergezeigt. Vier von ihnen sterben schnell an Tuberkulose, einer wird zurückgebracht – der neunjährige Minik aber bleibt. Seine Geschichte – Taufe, Schule, betrügerischer Pflegevater, Flucht – sorgt für Schlagzeilen. In Franzobels Roman wird Minik nicht nur zum Spielball zwischen der zivilisierten amerikanischen Kultur und der angeblich primitiven eines Naturvolkes. Sein Schicksal ist ein Heldenlied auf den Überlebenskampf eines beinahe ausgestorbenen Volkes, das bewiesen hat, wie der Mensch selbst in der unwirtlichsten Gegend überleben kann.

Moderiert von Helen MacCormac (Stiftung Brückner-Kühner).


Franzobel

Foto: Julia Haimburger

Franzobel (Pseud. für Franz Stefan Griebl) wurde am 1.3.1967 in Vöcklabruck (Oberösterreich) geboren. Er studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Wien. Bis 1991 arbeitete er als bildender Künstler, seitdem ist er ausschließlich als freischaffender Schriftsteller tätig. Seit 1992 erfolgen Publikationen von Lyrik, Prosa und Theaterstücken. Franzobel ist Herausgeber der Edition ch sowie Mitglied der Grazer Autorenversammlung und der Künstlervereinigung Maerz in Linz. Er lebt in Wien und Pichlwang. Bereits 1998 gewann er für sein Werk den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor.

Begründung des Stiftungsrates

„Der Preis zeichnet ein literarisches Talent aus, dessen überschäumende Formspiele überzeugend die Tradition der grotesk-komischen Sprachskeptiker Österreichs erneuern. Franzobels satirischer und parodistischer Witz unterläuft nicht nur Stereotypen und Klischees zeitgenössischer Redekultur, sondern auch die der eigenen literarischen Vorbilder. Seinem Publikum bereitet er damit ein Lesevergnügen zwischen dem Ernst der Reflexion und dem Spaß am Lächerlichen.“