Immer am ersten Montag des Monats öffnet das Dichterhaus Brückner-Kühner seine Türen. Am Montag, dem 5. Mai ist es in der Zeit von 15 bis 18 Uhr ohne Voranmeldung geöffnet. Mitglieder des Freundeskreises Brückner-Kühner betreuen die Besuchenden und geben Einblicke in Leben und Wirken des Schriftstellerpaares Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner.

Darüber hinaus kann ein Besuch des Dichterhauses, verbunden mit einer Führung, wie bisher jederzeit per Telefon oder E-Mail verabredet werden.

Das Dichterhaus Brückner-Kühner liegt in der Gartenstadt Auefeld und war seit Mitte der sechziger Jahre der Wohn-, Lebens- und Arbeitsmittelpunkt des Schriftstellerpaares Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner (beide 1921–1996). Bis zu ihrem Tod lebten und arbeiteten die beiden Dichter in diesem bescheidenen Häuschen. Hier entstanden die Poenichen-Romane der Kasseler Ehrenbürgerin wie auch die humoristische Prosa und Lyrik ihres Mannes. Die Wohnräume sind weitgehend unverändert geblieben und wirken, auch durch Christine Brückners Beschreibungen, als authentischer Ort des literarischen Lebens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Der Eintritt beträgt 5 Euro.

Lesekreis

Mitglieder des Freundeskreises stellen in unregelmäßigen Abständen, oft anschlüssig an die Öffnungszeiten des Dichterhauses, ein von ihnen favorisiertes Buch von Christine Brückner im Dichterhaus vor. Den Anfang macht Elke Böker mit dem Erstlingswerk von Christine Brückner „Ehe die Spuren verwehen

5. Mai
17 – 18.30 Uhr

Dichterhaus Brückner-Kühner
anschlüssig an „Offenes Dichterhaus“
Teilnehmendenanzahl begrenzt auf 10 Personen
Anmeldung unter post@brueckner-kuehner.de


Elke Böker über Christine Brückners „Ehe die Spuren verwehen“:

Eines der Bücher von Christine Brückner, das mich persönlich besonders berührt hat, ist ihr erster Roman „Ehe die Spuren verwehen“.  Dieses Buch möchte ich sozusagen als Eröffnungsbuch für unseren neuen Lesekreis vorstellen:

1953 reicht Christine Brückner anonym das Romanmanuskript „Ehe die Spuren verwehen“ bei einem vom Bertelsmann Verlag ausgelobten Literaturwettbewerb ein und gewinnt das Preisgeld von 15.000 DM. Mit der Veröffentlichung ihres Erstlingswerks im Jahre 1954 beginnt ihre erfolgreiche schriftstellerischen Laufbahn, von da an konnte sie hauptberuflich schreiben!

Erzählt wird, wie der von dem Fahrer des Autos unverschuldete Unfalltod einer jungen Frau in das bisher eher ruhige und geordnet verlaufende Leben dieses Mannes eingreift. Er fühlt sich schuldig und organisiert ihre Beerdigung, da keine Verwandten oder Freunde auszumachen sind.

Die Frage, ob die junge Frau den Tod gesucht hat oder nur unaufmerksam war, treibt den Mann um. Er versucht den Spuren des Lebens der toten Frau nachzugehen. Wo hat sie gelebt? Woher stammt sie? Wen hat sie geliebt?…

Ein Klassiker, der nach mehr als 70 Jahren nichts an Aktualität eingebüßt hat und auch vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen nicht in Vergessenheit geraten sollte. Was erfahren wir aus dieser Erzählung auch über die Autorin, wieviel autobiografisches steckt in der Erzählung? Unter anderem darüber wollen wir in diesem Lesekreis reden.