Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft sind eingeladen, am 10. Dezember 2025 im Kasseler Rathaus eine ‚ungehaltene‘ Rede zu halten! Dazu rufen auch in diesem Jahr die Stiftung Brückner-Kühner und der Verlag S. Fischer Theater und Medien in Kooperation mit dem Archiv der deutschen Frauenbewegung, der Stadt Kassel und hr2-kultur auf. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2025.

In dem Aufruf heißt es:

„Wir laden alle Frauen ein, sich mit einer ungehaltenen Rede zu bewerben, um als eine von sechs Rednerinnen am 10. Dezember 2025, dem Tag der Menschenrechte, das Wort ergreifen zu können. Die Reden werden im Kasseler Rathaus vor Publikum gehalten und vom Kulturradio des Hessischen Rundfunks aufgezeichnet und gesendet.“

Teilnahme

Der Aufruf richtet sich an jede Person, die sich als Frau identifiziert und etwas zu sagen hat. Die ungehaltene Rede sollte deutschsprachig und ungefähr 10 Minuten lang sein. Das Thema ist dabei frei wählbar, sollte aber von gesellschaftlicher und persönlicher Bedeutung sein. Auch bezüglich der sprachlichen Form sind den Teilnehmerinnen keine Grenzen gesetzt. Ungehaltene Reden können laut, leise, nachdenklich, radikal oder satirisch sein. Wir laden explizit dazu ein, auch einen humoristisch-komischen Umgang mit dem Ungehaltenen und das Ungehaltene im Komischen zu suchen.

Da es auch auf den Vortrag ankommt, müssen alle Reden nicht nur als Text, sondern auch als Video auf der Plattform ungehalten.net eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 31.7.2025. Eine Jury wird im Herbst 2025 aus diesen Einreichungen die sechs Reden für den 10. Dezember auswählen. Alle eingeladenen Rednerinnen erhalten für ihren Vortrag ein Honorar von jeweils 500 Euro und die Erstattung der Reise- und Übernachtungskosten.

Die nach Kassel eingeladenen und weitere Reden werden, sofern ihre Verfasserinnen zustimmen, zudem auf der Projektplattform <ungehalten.net> veröffentlicht. Über diese Website werden die Bewerbungen auch eingereicht, Einzelheiten zu den Teilnahmebedingungen finden sich ebenfalls dort.

Zum Projekt

Das Projekt ist im Jahr 2021 mit der ersten Ausschreibung gestartet. Jährlich beteiligten sich seither zwischen 90 und 150 Frauen mit einer ungehaltenen Rede, von denen jeweils sechs ins Kasseler Rathaus geladen wurden. Die Veranstaltungen fanden großes Interesse beim Publikum und in den Medien; sie wurden im Kulturradio hr2-kultur gesendet, der S. Fischer-Verlag veröffentlichte nach der ersten Ausschreibung 19 Reden in seiner Zeitschrift „Neue Rundschau“. Seitdem verlegte S. Fischer jährlich bis zu 30 Reden aus den Einsendungen des Vorjahres in einer eigenen Anthologie, im März 2025 erschien die neueste Ausgabe unter dem Titel „Ich bin VIELE!“. Auch die Buchpremieren und weitere, mit dem Projekt assoziierte Veranstaltungen sind immer stark besucht.

Zum Hintergrund

Der 10. Dezember ist zudem der Geburtstag der Schriftstellerin Christine Brückner (1921–1996), die mit ihren als Buch und auf der Bühne sehr erfolgreichen Monologen „Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ (1983) die Idee für dieses Projekt geliefert hat. Die Kasseler Ehrenbürgerin gründete 1984 zusammen mit ihrem Mann und Kollegen Otto Heinrich Kühner die Stiftung Brückner-Kühner.

Ansprechpersonen

Julia Blando und Maya Alou / post@brueckner-kuehner.de


Stiftung Brückner-Kühner
Hans-Böckler-Straße 5
34121 Kassel
Tel.: +49 561 24304
brueckner-kuehner.de

ungehalten.net