Franz Hohler, geboren 1943 in Biel, ist einer der eigenwilligsten und vielseitigsten Künstler unter den deutschsprachigen Autoren. Seit ihm 1965 mit seinem ersten Soloprogramm „pizzicato“ schnell der Durchbruch gelang, ist Franz Hohler als „freier Gaukler und Spezialist für cellistische Subkultur“ auf den Bühnen der halben Welt zuhause. Ende der 60er Jahre entdeckte er sein zweites Talent: das Erzählen von Geschichten. 1967 erschien Hohlers erstes Buch, dessen Titel schon seine bis heute andauernde Vorliebe für das Skurrile zeigt: Das verlorene Gähnen und andere nutzlose Geschichten. Es folgten sehr erfolgreiche Erzählbände wie Idyllen (1970), Der Rand von Ostermundingen (1973), Die Rückeroberung (1981), Die blaue Amsel (1995) oder Zur Mündung (2000). Seine Tschipo-Geschichten begeistern die Kinder. Darüber hinaus verfasst er Gedichte, Theaterstücke, Hör- und Fernsehspiele. Das Erscheinen seines ersten Romans Der neue Berg (1989) hat Franz Hohlers literarisches Gewicht noch vergrößert. Er gilt heute als einer der wichtigsten Prosaautoren der Schweiz.
Franz Hohlers Internetauftritt findet sich hier.
Begründung des Stiftungsrats
„Franz Hohler erzählt in zeitnahen Parabeln variantenreich die Geschichte von der Sehnsucht des Menschen nach einem Leben ohne Entfremdung. Der Humor, der sich durch seine Erzählungen, Gedichte, Hör- und Fernsehspiele, seine Kinderbücher und Kabarettprogramme zieht, ist angewandte Phantasie und schärft den Blick für die Abgründe, das Tückische und Monströse hinter den Banalitäten des Alltags. Indem Franz Hohler das komplexe Welttheater vereinfacht und dabei die Sprache präzise und pointiert als Mittel des Denkens, Fühlens und Kommunizierens einsetzt, bezeugt er beispielhaft die klärende Überlebenskraft des Komischen.“
Veröffentlichungen (Auswahl)
(soweit nicht anders verzeichnet, sind die Bücher im Luchterhand Literaturverlag erschienen)
- Das verlorene Gähnen und andere nutzlose Geschichten. Bern: Benteli 1967.
- Idyllen. 1970.
- Der Rand von Ostermundingen. Erzählungen. 1973.
- Wegwerfgeschichten. Bern: Zytglogge 1974.
- Wo? 1975.
- Mani Matter. Ein Porträtband von Franz Hohler. Zürich/Köln: Benziger 1977.
- Tschipo. Kinderroman. 1978.
- Ein eigenartiger Tag. Lesebuch. 1979.
- Die Rückeroberung. Erzählungen. 1982.
- Vierzig vorbei. Gedichte. 1988.
- Der neue Berg. Roman. 1989.
- Da, wo ich wohne. Erzählungen. 1993.
- Die blaue Amsel. 1995.
- Drachenjagen. Das neue Kabarettbuch. 1996.
- Das verspeiste Buch. Eine Fortsetzungsgeschichte. Frankfurt a.M.: Schöffling 1998.
- Die Steinflut. Eine Novelle. 1998.
- Zur Mündung. 37 Geschichten von Leben und Tod. 2000.
- Bedingungen für die Nahrungsaufnahmen. Satiren. Berlin: Wagenbach 2001.
- Die Karawane am Boden des Milchkrugs. Groteske Geschichten. 2003.
- Die Torte und andere Erzählungen. 2004.
- 52 Wanderungen. 2005.
- Vom richtigen Gebrauch der Zeit. Gedichte. 2006.
- Es klopft. Roman. 2007.
- Das Ende eines ganz normalen Tages. Geschichten. 2008.
- Der Stein. Erzählungen. 2011.
- Spaziergänge. Erzählungen. 2012.
- Der Geisterfahrer. Die Erzählungen. 2013.
- Gleis 4. Roman. 2013.
- Immer höher. Erzählungen. Zürich: AS Verlag 2014.
- Der Autostopper. Die kurzen Erzählungen. 2014.
- Ein Feuer im Garten. Erzählungen. 2015.
- Alt? Gedichte. 2017.
- Das Päckchen. Roman. 2017.
- Sommergelächter. Die Gedichte. 2018.
- Fahrplanmäßiger Aufenthalt. 2020.
- Der Enkeltrick. Erzählungen. 2021.
- Ds Totemügerli. erstmals als eigenständiges Buch mit Illustrationen von Patrick Huber. Basel: Zytglogge 2022.
- Rheinaufwärts. Erzählungen. 2023.
- Die Bahnhofsromane. München: btb 2023.