
Samstag, 19. Oktober 2024, 16 Uhr Hessischer Gemeinschaftsstand „Literatur in Hessen“
Sergei Davydov hat 2023 seine Heimat verlassen müssen und ist kurz darauf für das fellowship-Programm von IIE Artist Protection Fund ausgewählt worden – deshalb und durch das Schutzprogramm Hafen der Zuflucht Hessen des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie Gefangenes Wort e.V. lebt und arbeitet er seit Juli 2024 als Artist in Residence in den Räumen der Stiftung Brückner-Kühner.
Nachdem Sergei bereits auf dem Internationalen Literaturfestival in Berlin gelesen hat, folgt nun eine Lesung auf der Frankfurter Buchmesse.
Poesie des Widerstands: LGBTQ+-Literatur und Antikriegstexte aus Russland
Die Veranstaltung mit dem russischen Dramatiker Sergei Davydov widmet sich der subversiven Kraft der Literatur in Zeiten politischer Repression. Davydov stellt seine Werke vor, die sich gegen Krieg und staatliche Unterdrückung richten, und beleuchtet die Bedeutung von LGBTQ+-Stimmen im russischen Widerstand. Durch die Verbindung von Poesie und politischem Engagement wird gezeigt, wie Literatur zur Ausdrucksform von Protest und Hoffnung wird.
Sergei Davydov
wurde 1992 in Tolyatti, Russland, geboren. Sergei ist Dramatiker, Schriftsteller und Dichter und hat einen Master-Abschluss in Philologie (Nationale Forschungsuniversität Higher School of Economics, Moskau). Er hat mehr als 30 Theaterstücke verfasst, die an großen Theatern in Russland und im Ausland aufgeführt wurden. Sieben davon wurden 2018 in seiner ersten eigenen Publikation „Total United: Sieben Theaterstücke über die Jugend“ in Russland veröffentlicht. Sergei ist Preisträger zahlreicher renommierter Theaterwettbewerbe in Russland, darunter „Lyubimovka“ und „Culmination: Stück des Jahres“. Seine Werke wurden im Sovremennik-Theater, im Moskauer Kunsttheaterschul-Studio, im Praktika-Theater und im Elektrotheater aufgeführt. Im Jahr 2021 wurde sein Stück „Republic*“ vom Expertenrat der Goldenen Maske als eines der wichtigsten Theaterereignisse des Jahres ausgezeichnet. Im Jahr 2023 verließ Sergei Russland. Im selben Jahr erschien bei Freedom Letters sein Debütroman „Springfield“, der von jungen queeren Menschen vor dem Krieg 2022 handelt. Im selben Jahr wurde auch seine Sammlung „Fünf Stücke über die Freiheit“ veröffentlicht. Sergei Davydov hat an internationalen Projekten teilgenommen, darunter Pushkin House (London), das Internationale Literaturfestival Berlin, die Internationale Buchmesse Frankfurt und andere Veranstaltungen. Seine Texte wurden ins Englische, Japanische, Italienische, Deutsche, Französische, Spanische und andere Sprachen übersetzt. Seit Juli 2024 lebt und arbeitet Sergei Davydov im Dichterhaus Brückner-Kühner als Artist in Residence.

Ausblick
Im November wird der Freundeskreis Brückner-Kühner eine Ausgabe „Schwarzes Sofa“ mit Sergei Davydov veranstalten. Bei diesem exklusiven Salon-Format werden Künstler*innen und ihr Schaffen einem kleinen Publikum vorgestellt. Bei Interesse an dieser Veranstaltung melden Sie sich bitte zeitnah unter der Mail-Adresse post@brueckner-kuehner.de
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