Wolfgang Preisendanz

Wolfgang Preisendanz wurde am 28.4.1920 in Pforzheim geboren und starb am 29.9.2007 in Konstanz. Nach Schulzeit und Kriegseinsatz studierte er Germanistik, Geschichte, Romanistik und Philosophie u.a. bei Karl Jaspers in Heidelberg. 1951 promovierte er mit einer Arbeit über die späte Lyrik Goethes und wirkte anschließend als Gymnasiallehrer und Dozent. 1957 wurde er Leiter der Deutschen Abteilung am Dolmetscher-Institut der Universität Heidelberg. 1959 wechselte er als wissenschaftlicher Assistent an das Germanistische Institut der Universität zu Köln, wo er sich mit einer Schrift über den „Humor als dichterische Einbildungskraft“ habilitierte. 1962 wurde Preisendanz ordentlicher Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Münster. Von 1966 bis zu seiner Emeritierung 1988 lehrte er an der Reformuniversität Konstanz, zu deren Gründungsordinarien er gehört. Als Gastprofessor lehrte er an den Universitäten von Pittsburgh, Kalifornien, Neuseeland, Virginia, Basel und Stanford. Sein wissenschaftliches Interesse gehörte der deutschen und französischen Literatur seit 1500. Seine Arbeitsschwerpunkte waren: Theorien und die Formenwelt der Erzählkunst, literarischer Realismus sowie Theorien und Gestaltungen des Komischen.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Die Spruchform in der Lyrik des alten Goethe und ihre Vorgeschichte seit Opitz. Heidelberg: Winter-Verlag 1952.
  • Humor als dichterische Einbildungskraft. Studien zur Erzählkunst des poetischen Realismus. München: Fink-Verlag 1963.
  • (Hg.) Formenwandel. Festschrift zum 65. Geburtstag von Paul Böckmann. Hamburg: Verlag Hoffmann und Campe 1964.
  • Über den Witz. Antrittsvorlesung an der Universität Konstanz. Konstanz: Druckerei und Verlagsanstalt Konstanz 1970.
  • Heinrich Heine. Werkstrukturen und Epochenbezüge. München: Fink-Verlag 1973.
  • (Hg.) Das Komische (= Poetik und Hermeneutik, Bd. 7). München: Fink-Verlag 1976.
  • Wege des Realismus. Zur Poetik und Erzählkunst im 19. Jahrhundert. München: Fink-Verlag 1977.
  • Poetischer Realismus als Spielraum des Grotesken in Gottfried Kellers „Der Schmied seines Glückes“. Konstanz: Universitäts-Verlag Konstanz 1989.
  • (Hg.) Reisebilder: erzählende Prosa, Aufsätze. In: Heinrich Heine: Werke in vier Bänden, Bd. 2. Frankfurt a.M.: Insel 1994.