Foto Helge Schneider
Foto © Helge Schneider

Helge Schneider wurde am 30. August 1955 in Mülheim an der Ruhr geboren, ist erfolgreicher Komiker, Komponist, Musiker, Multiinstrumentalist, Entertainer, Schriftsteller, Drehbuchautor, Schauspieler, Stummfilmbegleiter, Regisseur, Zeichner, hat fünf eigene Kinder, mehrere Dazugekommene und Enkel. Er studierte zwei Semester Konzertpiano am Konservatorium Duisburg. Dann starteten bald erste Tourneen mit „Bröselmaschine“. Sehr erfolgreiche waren seine Solo-Shows als „Singende Herrentorte“. Es folgten zahlreiche weitere Programme, Konzerttourneen, Filme, Theaterproduktionen, Fernsehauftritte, die nicht zuletzt von seiner Sprachkunst geprägt sind.

Ab Ende der 1970er Jahre entfaltet Helge Schneider seine literarische Seite und zwar zunächst mit wunderbaren Nonsense-Hörspielen, die er im Keller seines Freundes Haym Hüttner produziert und dabei alle Rollen selber spricht („Sammlung Schneider: Hörbücher & Hörspiele“, 2015). Seit 1992 erscheinen viele Buch- und Hörbuchpublikationen. Populäre Textsorten werden durch den Wolf gedreht, z.B. mit den Kriminalromanen um den schrägen Kommissar Schneider (von „Zieh dich aus, du alte Hippe“, 1994, über „Satan Loco“, 2001, bis „Stepptanz“, 2023). Der Autor bietet eigensinnige Formen des ‚abgeschlossenen Schicksalsromans‘ („Eine Liebe im Sechsachteltakt“, 2008) und des Reiseromans („Globus Dei – Vom Nordpol bis Patagonien“, 2005) oder der Kurzerzählung („Orang Utan Klaus, Helges Geschichten“, 2015). Und wer Näheres über Helge Schneiders Leben zwischen Dichtung und wahrhaftiger Wahrheit wissen will, schaut in seine beiden Autobiografien („Guten Tach, auf Wiedersehen“, 1992, „Bonbon aus Wurst. Mein Leben“, 2009) – oder in seinen Internetauftritt.

Einen Bericht über die Preisverleihung finden Sie hier.

Begründung des Stiftungsrates

„Helge Schneider ist ein Gesamtkunstwerk, der Inbegriff des homo ludens: vorzüglich gerade auch in seiner literarischen und sprachkünstlerischen Dimension. Sein Humor ist radikal, anarchisch, grotesk, immer existenziell und damit die rettende Antithese zum deutschen Comedy-Betrieb. Mit faszinierender Leichtigkeit bewegt er sich zwischen den Niederungen der Hoch- und den Höhen der Subkultur, zwischen Trash und Artistik, Sinn und Unsinn. Er improvisiert mit Sprach- und Sprechweisen und pfeift dabei auf sämtliche Gattungen, um sie auf seine höchst eigene Art zu ihrer eigentlichen Blüte zu treiben – als Roman, als Krimi, als Reisebericht oder als Autobiografie. Nicht zuletzt durch seine virtuose Stimmkunst führt er sie durch sämtliche Register in neue Regionen. Mit seiner komischen Kunst vermittelt uns Helge Schneider ein Höchstmaß an Freiheit und spendet uns in einer zunehmend verstörenden Welt auf einzigartige und beglückende Weise genau das, womit wir nicht mehr gerechnet haben: TROST.“