Nachdem die Preisverleihung pandemiebedingt im Februar verschoben werden musste, war es endlich soweit: Am 1. September wurden im Kasseler Rathaus der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor an Helge Schneider und der Förderpreis Komische Literatur an Anaïs Meier vergeben. Das Kulturradio des Hessischen Rundfunks hr2-kultur hat einen Mitschnitt in Auszügen gesendet.

Die Autorin Anaïs Meier aus Zürich hatte sich bei der Ausschreibung gegen große Konkurrenz durchgesetzt. Vorgeschlagen wurde sie von ihrem Verlag Voland & Quist. Dessen Leiter Leif Greinus pries das Werk der Ausgezeichneten: „Anaïs Meier schafft es, mit ihren Werken die Welt ein Stück besser zu machen, und wir, die wir ihre zukünftigen Bücher lesen dürfen, werden unendlich Spaß haben.“ Die Autorin bedankte sich mit einer Kostprobe aus ihrem Debütroman „Mit einem Fuss draussen“.

Erstmals in der Geschichte des Preises wurde ein Preisträger von seiner Vorgängerin gelobt: Felicitas Hoppe, die 2021 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor erhalten hatte, hielt die Laudatio auf Helge Schneider, obwohl dieser, wie sie eingangs hervorhob „unlaudierbar“ sei. Jedenfalls aber sei er jemand, der das Missvergnügen der Welt ohne jedes Konzept in Nahrung verwandelt: „Trost durch Freiheit. Spass und ein Glas. Cola mit Fanta gemischt, virtuose Gnade und künstlerische Barmherzigkeit. In anderen Worten: Känguruhsalat.“ Daher hatte die Laudatorin fürs Publikum auch Trostblättchen dabei, in der Schweiz so genannte ‚Helgelis‘, mit einem Zitat Helge Schneiders: „Und der Mond lächelt der Erde zu“.

Der Preisträger erzählte in seiner Entgegnung von der abenteuerlichen Fahrt über Land nach Kassel und gab Einblick in sein jüngstes Buchprojekt, an dem er seit vier Jahren arbeitet: Das bislang aus einer knappen Seite bestehende Manuskript hatte Helge Schneider dabei und gab es, begleitet von elektronischen Klängen, zum Besten.

Musikalisch gerahmt wurde der Abend von der Posaunen-Jazzquartett „Kasseler Slide Connection“, das auch ein Helge-Medley im Gepäck hatte.

Einige Eindrücke von der festlichen Verleihung (Fotos: Anja Köhne):